Radtour 2019 DeuLuxFra – Reiseplanung

Für heuer habe ich nach drei Jahren wieder eine längere Radtour ins Auge gefasst. Von drei Wochen Urlaub sind etwa 2,5 Wochen auf dem Rad vorgesehen.

Mein erster Plan war eine Rundreise entlang von Kanälen und Flüssen im Bereich des Burgunds, Lothringens und des Elsass. Wenn es sich zeitlich ausginge, könnte ich ja auch noch ein Stück Loiretal oder Champagne dazunehmen. Ich schaute mir ein paar Youtube-Videos dazu an und stieß auf einen Bericht über eine Kanal-Bootsfahrt im Burgund, in dem geklagt wurde, dass jedes Jahr noch mehr Unterkünfte und Restaurants zusperren würden und es bereits veritable Versorgungsengpässe gebe. Eine Recherche in Booking.com und mit einschlägigen französischen Suchbegriffen in Google brachte ebenfalls eine magere Ausbeute. Da ich vorhabe, Zentral- und Südwestfrankreich in nächster Zeit einmal mit dem Auto zu erforschen, was bei der Herbergssuche deutlich flexibler ist, verschob ich eine Burgund-Radtour auf einen späteren Zeitpunkt.

Zum 60. Geburtstag habe ich von zwei Arbeitskollegen einen Bikeline-Führer und ein DuMont-Heft über das Moseltal bekommen. Dort dürfte es leichter sein, Unterkünfte zu finden, was eine Recherche bestätigte. Es wäre auch eine für mich unbekannte Gegend mit angeblich guten Weinen und gutem Essen, was sehr attraktiv klingt. Nach einigem Probieren kam ich auf eine Strecke Heidelberg – Koblenz – Trier – Luxemburg – Metz – Nancy – Strasbourg – Freiburg im Breisgau.

Im nächsten Schritt begann ich mit der Planung von Hin- und Rückreise mit der Bahn. Für mich persönlich ist das Stressigste an einem Radurlaub das Aus- und Einsteigen mit Rad und vier Gepäckstücken in Schnellzügen bei einem Aufenthalt von ein bis zwei Minuten. Daher versuche ich möglichst Routen zu finden, wo ich entweder gar nicht umsteigen muss oder zumindest mit einer einzigen Strecke mit einer Schnellverbindung auskomme. Von Innsbruck gibt es einen durchgehenden Eurocity über Bregenz, Stuttgart und Frankfurt nach Norddeutschland, der noch dazu ein oder zwei Waggons mit großen Gepäckabteilen für Fahrräder mitführt. So zumindest die Theorie. In der Praxis stellte sich heraus, dass die Strecke Lindau – Ulm derzeit elektrifiziert wird und der Zug daher – zumindest in den Sommermonaten – in Lindau endet. Und einen Schienenersatzverkehr mit Bussen wollte ich mir nicht antun – falls die Busse überhaupt Fahrräder mitnehmen. Zwei Alternativen boten sich an, einmal mit zwei Eurocity mit Umsteigen in Rosenheim oder München Ost und zum zweiten mit zwei Regionalzügen über Weilheim nach Augsburg und von dort mit einem von Graz kommenden Eurocity nach Weinheim an der Bergstraße, ein kleines Stück hinter Heidelberg. Ich wählte die zweite Variante, die hoffentlich stressärmer ist.

Die Rückfahrt von Freiburg im Breisgau bereitete ebenfalls Probleme. Meine bevorzugte Route hätte über Bodensee und Arlberg nach Innsbruck geführt, aber auch hier war ab Radolfzell Schienenersatzverkehr angesagt. Grund ist die Elektrifizierung der Bodensee-Ringbahn. Die Alternativen waren für mich unattraktiv – mit drei Mal umsteigen über Basel und Zürich mit EC und Railjet oder mit noch mehr Umsteigevorgängen über München oder Reutte nach Innsbruck.

Also strich ich Freiburg im Breisgau und den Kaiserstuhl aus dem Radfahr-Programm und ersetzte es durch eine Zugfahrt durch den Schwarzwald und drei Tagesetappen entlang der Donau und den Lech hinauf nach Augsburg. Von dort komme ich mit zwei Regionalzügen wieder nach Innsbruck.

Ein paar Tage vor der Abfahrt kaufte ich Fahrkarten für die Zugfahrt nach Weinheim. Der Preis summierte sich mit internationaler Fahrradkarte sowie Reservierung für mich und mein Fahrrad im Eurocity auf ca. 145 Euro, die mich ordentlich auf den Hintern setzten.

Danach buchte ich für die erste Nacht noch ein Zimmer in Worms, das ca. 30 km hinter Weinheim an der Bergstraße am Rhein liegt. Die weiteren Übernachtungen würde ich direkt vor Ort organisieren oder kurzfristig buchen. Beim Radeln gibt es immer wieder Unerwartetes, außerdem waren vor Anbruch der Reise für Mitteldeutschland Tageshöchsttemperaturen von bis zu 38° vorhergesagt.

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