Der erste Tag diente fast ausschließlich der Anreise nach Sevilla.
Am Morgen holte ich die Töchter in Weer ab. Weil am Montagmorgen in der Regel lange Lastwagenkolonnen auf den Autobahnen unterwegs sind und wegen der (ziemlich sinnlosen und rechtlich fragwürdigen) deutschen Grenzkontrollen plante ich ausreichende Zeitreserven für den Fall größerer Staus ein.
Ein Blick auf den Verkehrszustand laut Google Maps vor der Abfahrt zeigte keine Staus. Wir fuhren aber trotzdem gleich los, die Situation könnte sich ja schnell ändern. So waren wir schon zweieinhalb Stunden vor dem Abflug am Münchener Flughafen.
Ich hatte trotz des hohen Preises aus Bequemlichkeit einen Platz im Parkhaus 8 direkt bei den Terminals reserviert und fand wie üblich auf dem obersten Parkdeck in der Nähe der Lifte gleich einen Parkplatz.
Bei der Check-in-Prozedur für das Gepäck mit drei verschiedenen Automaten hatte ich auf der Skandinavienreise mit Elena im letzten Jahr ziemlich zu kämpfen, jetzt lief die Sache schon wesentlich flüssiger.
So hatten wir ausreichend Zeit für ein anderes Ritual, nämlich ein gemütliches Essen beim Italiener am Terminal 2. Die restliche Zeit verbrachten wir mit verschiedenen Tätigkeiten im Wartebereich beim Gate. Einmal fuhr bei der Glaswand ein doppelstöckiger A380 der Lufthansa vorbei – immer wieder ein beeindruckender Anblick.
Mit leichter Verspätung starteten wir zu unserem knapp dreistündigen Flug nach Sevilla in einem nagelneu wirkenden Airbus A320 neo. Das Flugzeug war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Beim Gepäckband mussten wir einige Zeit warten, dafür erwischten wir einen Bus der Linie EA in das Stadtzentrum knapp vor der Abfahrt. Wir konnten uns gerade noch mit unseren Koffern hineinquetschen.
Bei der vorletzten Haltestelle der Linie vor der Stierkampfarena stiegen wir aus. Nach einem vielleicht viertelstündigen Fußmarsch mit unseren Trolleys entlang des Quadalquivirs und über die Puente de Isabel II waren wir vor dem Apartment. Dies liegt an der Plaza Altozano im Stadtviertel Triana.
Dort wurden wir bereits von unserem Gastgeber José erwartet, der uns in breitestem Bayrisch willkommen hieß. Seine Eltern waren als Gastarbeiter in München, wo er aufgewachsen ist.
Das nett eingerichtete Apartment liegt in einem zu einem Wohnhaus umgebauten ehemaligen Kloster und erstreckt sich über zwei Stockwerke, die mit einer Wendeltreppe verbunden sind. Unten sind ein Wohnraum mit Küche und eine Toilette. Im ersten Stock zwei Schlafzimmer und ein Bad.
José wies uns in die Wohnung ein und gab uns noch etliche Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Lokalen. Wir richteten uns ein, danach aßen (Äpfel) und tranken (Rotwein) wir von den Willkommensgeschenken.
Anschließend suchten wir eine Lokalempfehlung von José in der Calle San Jacinto , die aber geschlossen hatte oder war. Deshalb weiteten wir die Suche nach Essbarem auf die Calle Betis am Ufer des Guadalquivir aus, die sich laut Führer zu einer Fressmeile entwickelt. Dort landeten wir in einem Lokal namens La caseta de Noniná. Die Mädels bekamen ihre vegetarschen Speisen und ich eine Fischplatte, womit wir alle zufrieden waren.

Puente de Isabel II

Guadalquivir mit Torre del Oro rechts und Kathedrale links