Andalusien 2019 – Tag 3 (20. 2. 2019)

Am zweiten Tag in Sevilla haben wir am Vormittag den Transport nach Cordoba organisiert und bei einem Spaziergang durch die Innenstadt auch das Flmencomuseum besucht. Nach dem Mittagessen haben wir den Alcazar Real besichtigt und in den königlichen Gärten die Sonne genossen.

Am Morgen habe ich am Blog geschrieben und dann versucht, ein Bahnticket für den AVE-Zug (Alta Velocitad Espana) nach Cordoba über das Internet zu kaufen. Dazu hätte es von uns allen dreien Reisepassnummer, Telefonnummer und E-Mail-Adresse gebraucht. Natürlich wäre das machbar, aber solch eine sinnlose Datensammelwut geht mir einfach gegen den Strich.

Außerdem 1) kostet der Zug doppelt so viel wie der Bus, 2) ist der Bahnhof nur mit Bus oder Taxi zu erreichen und 3) ist der Busbahnhof vom Apartment aus in der gleichen Zeit zu erreichen wie der nächste Taxistandplatz und die nächstgelegene Busstation Richtung Bahnhof. Und 4) will ich es mir mit meinem nicht vorhandenen Spanisch nicht antun, ein Funktaxi rufen zu wollen.

So habe ich mich in Absprachen mit meinen Töchtern daran gemacht, Bustickets über das Internet zu kaufen. Dazu reichten die Passnummern, bald war ich beim Bezahlvorgang. Doch bei zwei Versuchen hängte sich der Computer immer mit dem Abschicken der Kreditkartenüberweisung auf. Ich hatte eindeutig genug von spanischen Online-Shops.

So war die dritte Variante, dass wir die zehn oder 15 Minuten zum Busbahnhof gingen, wo wir gleich einen Schalter der Busgesellschaft Alsa fanden. Laut Internet gibt es 50 % Rabatt für Studente unter 25 und Senioren über 60, was auf uns alle drei zutrifft. Nachdem ich dem älteren Schalterbeamten Ziel, Tag und Uhrzeit mitgeteilt hatte und gerade mit den Ermäßigen anfangen wollte, hat er nur grinsend abgewunken, auf dem Computer herumgehämmert. Danach hat er eine Zahl in den Taschenrechner eingegeben und mir gezeigt. Es war auf Euro gerundet der Betrag, den ich im Internet mit allen Rabatten bezahlt hätte – aber ohne eine ominöse Bearbeitungsgebühr von sieben Euro irgendwas. So einfach kann es gehen.

Mit den Fahrkarten als Beute in der Tasche nahmen wir in einer Konditorei ein Frühstück zu uns. Danach gingen wir in die Innenstadt, um zu sehen, ob die Warteschlange vor dem Alcazar Real, der königlichen Residenz in Sevilla eine akzeptable Kürze hat.

Da dies nicht der Fall war, gingen wir weiter in Richtung eines vegetarischen Restaurants, das die Kinder im Internet ausgekundschaftet hatten. Auf dem Weg dorthin stolperten wir im Viertel über das Museo del Baile Flamenco. Da Carmen einen Flamencokurs besucht hatte und wir alle noch  keinen großen Hunger hatten, beschlossen wir es zu besuchen.

Das Museum erläutert die Elemente des Flamencos, zeigt die typische Kleidung und gibt Informationen über Flamencokünstlerinnen und -künstler. Daneben werden aber auch Vorstellungen und Probemöglichkeiten angeboten. Da sich mein persönliches Interesse dafür in Grenzen hielt, fand ich die Eintrittspreise von 10 € für Erwachsene und vor allem 8 € für Studenten recht stolz.

Nun steuerten wir das Restaurant Cocome in der Calle Tarifa nahe des Kaufhauses El Corte Ingles an. Leider konnte ich mich mit der äußerst nüchternen Einrichtung und dem großteils auf Salate, Wraps und Sandwiches beschränkte Angebot nicht anfreunden. Deshalb setzte ich mich an einen der Tische vor der benachbarten Tapasbar Tapeaje, wo ich mir drei Tapas aus dem Bereich Fisch und Meeresfrüchte bestellte und neben dem Essen das Leben in diesem Viertel auf mich einwirken ließ. Die Töchter waren danach zufrieden und ich auch.

Wir beschlossen, einen erneuten Anlauf zur Besichtigung des Alcazars zu nehmen. Die Schlange war wie vermutet tatsächlich recht kurz, und nach dem Bezahlen des Eintritts von 11,5 € für Erwachsene und 3 (!) € für Studenten und dem Passieren einer Sicherheitsschleuse wie am Flughafen waren wir drinnen.

Die Palastanlage liegt gegenüber des Haupteingangs der Kathedrale. Es handelt dabei um einen Komplex mit zahlreichen ineinander verschachtelten Gebäuden und Innenhöfen. Der Alcazar wurde im 14. Jh. zwar von einem christlichen König erbaut, der aber ein Liebhaber der maurischen Kunst war. Deshalb lieh er sich vom befreundeten muslimischen Herrscher von Granada Handwerker aus, damit sie den Palast nach seinem Geschmack errichteten. Kein Wunder, dass er wie eine klein geratene Alhambra wirkt. Nach der Besichtigung des Palasts spazierten wir durch die königlichen Gärten – ich etwas ausgedehnter als die Töchter, die sich lieber auf einer Bank die Sonne auf den Pelz scheinen ließen.

Wegen der ungewohnt hohen Temperatur von über 20° gingen wir ins kühle Apartment für eine Ruhepause. Für das Abendessen steuerten wir zuerst eine Lokalempfehlung unseres Gastgebes an und danach ein vegetarisches Restaurant aus dem Führer, die aber beide geschlossen waren.

So gingen wir wieder ins Viertel Alfalfa, wo die Lokale aufgrund der fortgeschrittenen Zeit bereits sehr voll waren. Auf der Plaza de la Alfalfa erwischten wir einen Tisch vor der Tapasbar Gran Tino, der eben frei geworden war. Jeder bestellte Tapas nach seinem Geschmack und war zufrieden – abgesehen von einer Gruppe betrunkener Italienerinnen zwei Tische weiter, die uns dann auch mit ihren schrillen Organen in die Flucht trieben.

 Zentrum des Stadtteils Triana nahe unseres Apartments

Einer der Eingänge zum Triana-Markt

 

Im Triana-Markt

Uferpromenade am Guadalquivir mit Torre del Oro

Innenhof im Alcazar Real

Kuppel im Alcazar

Beim Abgang zu den Königlichen Gärten

Pavillon in den Gartenanlagen

Pfau im Königlichen Garten

Formaler Teil der Gärten

Blick von den Gärten zur benachbarten Giralda

Zisterne unter dem Alcazar

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