Andalusien 2019 – Tag 7 (24. 2. 2019)

Am siebten Tag kurierte sich Elena langsam wieder aus, weshalb sich unsere kulturellen Aktivitäten auf einen Spaziergang über den Albaicin und den Besuch einer Karawanserei beschränkten.

Am Morgen fühlte sich Elena ziemlich elend und hatte auch keinen Hunger. So gingen  Carmen und ich in Richtung Innenstadt um zuerst einmal zu frühstücken. Wir landeten in einem Lokal namens Carmela, in dem dezente Jazzmusik aus den Lautsprechern kam. Für das Frühstück wurden vor allem dunkle Vollkornbrote mit verschiedenen Belägen – von Marmelade bis Tomatensauce mit Avocado – angeboten. Nachdem die Preise auch noch sehr moderat waren, wurde es von uns als Volltreffer eingestuft.

Danach suchten wir einen Supermarkt, um einige Kleinigkeiten für Elena zu erstehen, was sich an einem Sonntag Vormittag als äußerst schwierig herausstellte. Während in Sevilla die meisten Lebensmittelgeschäfte auch am Sonntag offenhalten, war das in Granada nicht der Fall. Schlussendlich fanden wir einen von einem Asiaten geführten „Supermarkt“, in dem auf vielleicht 30 Quadratmetern erstaunlich viel Verschiedenes geboten wurde. Leider kein Obst, nach dem sich Elena besonders sehnte. Zumindest konnten wir ihr ein Mineralwasser mitbringen.

Am Rückweg sahen wir eine Gruppe von Männern mit Bauchgurten, wie sie die Gewichtheber verwenden. 20 von ihnen gingen gebückt unter einer mit Betonblöcken beschwerten Holzplattform und übten offensichtlich den Gleichschritt. Es erinnerte mich sehr an die Karfreitagsprozession in Enna auf Sizilien, wo große Kreuze und Heiligenfiguren durch die Stadt getragen werden. Ich vermute, dass sie für eine Veranstaltung in der Karwoche oder im Karneval trainierten.

Den Rest des Vormittags verbrachten wir mit einem Kartenspiel, und bei Elena kamen die Lebensgeister und auch der Hunger langsam wieder zurück. Daher konnten wir zu Mittag zu dritt in die Innenstadt gehen und im Araberviertel der Calle Elvira ein marokkanisches Lokal finden, das uns zusagte. Im „Sultan“ aßen wir vorzügliches Couscous und bekamen vor der Rechnung auch noch einen Pfefferminztee.

Anschließend machten wir einen Verdauungsspaziergang auf den Albaicin – ziemlich genau auf der Route meines Erkundungsgangs am Tag zuvor. Den Anstieg von ca. 60 Höhenmetern schaffte Elena trotz leichtem Jammerns ohne größere Probleme. Am Rückweg suchten wir noch einen Eisladen („Tutto Gelato“ oder so ähnlich) im Araberviertel heim – vor allem das Granatapfeleis war sagenhaft.

Anschließend schauten wir noch im „Corral del Carbón“ vorbei, einer Karawanserei aus dem 14. Jh., in der Händler untergebracht waren und ihre Waren feilboten. Es ist das einzige erhaltene Gebäude dieser Art in Spanien. Später arbeiteten hier unter anderem Köhler, die dem Gebäude den heutigen Namen gaben.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir wieder mit Ruhen und Karten spielen. Am Abend nahmen wir in der Innenstadt eine letzte Mahlzeit zu uns, und zwar in der Calle Navas, einer Fußgängerzone und Fressmeile, die wir am Nachmittag entdeckt hatten.

Plaza Nueva im Zentrum

Für mich zum zweiten Mal auf den Albaicin

Am Vormittag liegt die Alhambra im Schatten

Im Garten der modernen Moschee blüht es schon kräftig

Portal der Karawanserei „Corral del Carbon“

Innenhof der Karawanserei

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