Andalusien 2019 – Tag 8 (25. 2. 2019)

Der achte Tag war zum Großteil dem Besuch der Alhambra gewidmet. Nach einem Frühstück im selben Lokal wie Tags zuvor machten wir uns auf die Suche nach Reisemitbringseln. Am Vormittag waren aber noch sehr viele Geschäfte geschlossen, weshalb der Erfolg ausblieb. Bei der Suche stolperten wir auch in die Alcaicería, den Basar der Seidenhändler in maurischer Zeit. Die kleingliedrigen Läden sind nach einem Brand sozusagen aus zweiter Hand und fast ausschließlich von Souvenirläden besetzt.

Nachdem das Frühstück noch nicht allzu lange her war, begnügten wir uns zu Mittag mit einer Kleinigkeit. Danach entledigten wir uns im Apartment der wärmeren Kleidung, die am Morgen nötig war, wir am Nachmittag aber nicht mehr brauchen würden.

Vom Apartment konnten wir über Nebenstraßen und Treppenwege fast in direkter Linie  zur Alhambra aufsteigen, vorbei am markanten orangen Alhambra Palace Hotel. Durch einen verwinkelten Torbereich gelangten wir in die ummauerte Alhambra.

Die Alhambra soll die weltweit einzige vollständig erhaltene islamische Palastanlage sein und ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit vom ganz Spanien. Sie zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe – wie auch der benachbarte Hügel Albaicin. Aufgrund des großen Besucherandrangs werden Eintrittskarten nur mehr kontingentiert über das Internet verkauft, was bis zu Monate im voraus ratsam ist! Am  Tag unseres Besuchs wären die nächsten Karten für den 2. April verfügbar gewesen, also in über einem Monat – und das im „touristenarmen“ Winter, die Wartezeiten sollen bis zu drei Monate betragen. Beim Kauf des Tickets muss man eine halbe Stunde wählen, zu der man den Nasiridenpalast betreten kann. Schafft man es nicht innerhalb einer halben Stunde, verfällt das Ticket für diesen zentralen Bereich.

Ab dem 9. Jh. stand hier eine Festung der Mauren, der Herrschersitz wurde aber erst im 13. Jh. vom Albaicin hierher verlegt. Das heutige Aussehen erlangte die Palastanlage weitestgehend im 14. Jh. unter dem Geschlecht der Nasiriden. Bei der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige wurde die Anlage glücklicherweise verschont. Im 16. Jh. wurde jedoch ein riesiger Palast des Königs Karl V. in die Alhambra hineingebaut. Dieser ist zwar ein Fremdkörper, fällt jedoch von den Innenhöfen des Nasiridenpalasts aus kaum auf. Zudem golt er als bedeutendster Bau der spanischen Hochrenaissance.

Für unsere Zeit für das „Allerheiligste“ der Alhambra hatte ich 14:30 Uhr fixiert. Das Generalticket für einen Besuch umfasst den Nasiridenpalast, die Festungsanlage Alcazaba und die Sommerresidenz Generalife mit ausgedehnten Gartenanlagen. Bis halb drei war es noch etwa eine dreiviertel Stunde, was für den Besuch der Festung zu kurz war. Daher machten wir eine kleine Runde in den frei zugänglichen Bereichen um den Palast von König Karl V. und in dessen kreisrunden Innenhof und einige Fotos. Nachdem die Leute von Zwei-Uhr-Termin die Eingangskontrolle passiert hatten, stellten wir uns in den vordersten Bereich der Schlange für Individualtouristen.

Die Räume und Innenhöfe des Nasiridenpalasts sind einfach wunderbar und kommen für mich einem Weltwunder gleich. Der Großteil der Wände ist mit feinster Maßarbeit der Steinmetze bedeckt, verschlungene Ornamente, Spruchbänder mit arabischen Schriftzeichen und Stalaktitenmuster an den Ecken und Decken. Dazu kommen Wandbereiche mit Kacheln und Holzdecken mit dein ziselierten Schnitzereien.

Noch mehr als in den geschlossenen Räumen kommt dies in den Innenhöfen zur Geltung, wo als Steigerung symmetrisch angeordnete Wasserbecken, Springbrunnen, Buchsbaumhecken und Bäume dazukommen. Zuletzt gelangt man in Gartenanlagen, die die formalen Gestaltungselemente aufnehmen. Alles zusammen ein Rausch für alle Sinne – und das schon im Winter, wo erst ein Teil der Natur Farben zeigt und Düfte verbreitet.

Anschließend besuchten wir die Festung Alcazaba, die auf dem vorsersten Sporn des Hügels über der Stadt thront und früher die Garnison zur Verteidigung der Stadt beherbergte. Von verschiedenen Türmen hat man Ausblicke auf die tiefer gelegenen Stadtteile, den eng bebauten Hügel Albaicin gegenüber, die umgebende hügelige Landschaft. Dazu kommt die schneebedeckte Sierra Nevada, die im Mulhacen gipfelt, dem mit fast 3.500 Metern höchsten Berg von Festlandspanien.

Von der Festung stiegen wir auf direktem Weg in das Stadtzentrum ab, das wir auf der Plaza Nueva erreichten. Die Fortsetzung der Jagd nach Mitbringseln war bald erfolgreich, weil am Nachmittag alle Geschäfte geöffnet waren.

Danach trennten wir uns wieder, die Mädchen gingen ins Apartment zurück und ich drehte noch eine Runde in der Stadt. Nach ein paar Kartenspielen und einer kurzen Rast ging es zum Abendessen. Danach hieß es noch Koffer packen, da es am nächsten Tag mit dem Bus nach Malaga weiterging.

Endlich dunkles Brot zum Frühstück!

Turm der Kathedrale

Ehemaliger Basar der Seidenhändler

Puerta della Justicia, Fußgängerzugang in die Alhambra

Innenhof des Königspalasts

Zeitvertreib beim Warten

Maßarbeit

Brünnlein

Feinste Steinmetzarbeit

Patio de las Arrayanes

Löwenhof – Patio de los Leones

Löwenhof

Stalaktitenmuster in der Ecke einer Kuppel

In der Kuppel fast etwas zu viel des Guten

Innenhof mit Garten

Albaicin auf der anderen Talseite

Rechts der Königspalast, davor die Warteschlange, links der Nasiridenpalast

Albaicin von der Festung Alcazaba

Blick vom Alcazaba auf das Stadtzentrum

Blick auf Sierra Nevada, rechts das Hotel Alhambra Palace

Blick auf das Stadtzentrum

Kathedrale

Monster-Yucca im botanischen Garten

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