Der dreizehnte Tag und zugleich erste Tag in Stockholm diente vor allem einem ersten Erforschen der schwedischen Hauptstadt. Dabei besuchten wir auch drei Museen und nahmen an einer Boots-Rundtour teil.
Das Frühstücksbuffet war das bisher räumlich kleinste, aber am Gebotenen gab es nichts zu nörgeln. Danach spazierten wir die Drottninggatan, die wichtigste Einkaufsmeile Stockholms entlang in die Innenstadt. Am Sergels Torg, dem zentralen Platz Stockholms nahe dem Bahnhof, besuchten wir die im Kulturhuset untergebrachte Touristeninformation. Dort kaufte ich Stockholm Pässe für uns beide, die freie Eintritte in zahlreichen Museen und auch freie Fahrt bei mehreren Bootstouren ermöglichen. Dabei darf man nicht übersehen, dass in Stockholm etliche Museen mit nationalen Inhalten gratis sind. Hingegen fehlen hier im Gegensatz zu Oslo die öffentlichen Verkehrsmittel im Package.
Am Sergels Torg ist auch einer der Eingänge in die wichtigste Tunnelbana-Station Stockholms, T-Centralen, mit einem Verkaufsbüro der städtischen Verkehrsbetriebe SL. Dort erstanden wir Wochenkarten, die für unseren viertägigen Aufenthalt günstiger sind als je eine 72-h- und eine 24-h-Karte .
Stockholm hat übrigens ca. 950.000 Einwohner – das ist etwa das Eineinhalbfache von Oslo – und ist auf 14 Inseln errichtet, die aufgrund der nacheiszeitlichen Landhebung teilweise mit dem Festland verschmolzen sind. Ihre Lage ergibt sich durch die strategische Position am Ausfluss des Mälarsees in die Ostsee.
In der Folge sind wir zu Fuß über die Insel Helgeandsholmen mit dem Reichstagsgebäude zur Insel Gamla Stan mit dem ältesten Teil der Stadt gegangen. Das Königsschloss passierten wir durch den Äußeren Burggarten zwischen Bauzäunen, da es etappenweise über mehrere Jahre restauriert wird, wie eine Übersichtstafel erläutert.
Danach tauchten wir in die großteils engen Gassen von Gamla Stan ein, die von Touristen und Souvenirläden überquellen. Über das Ostufer der Altstadtinsel, wo auf einer großen Bühne gerade ein Soundcheck stattfand, und das Nordufer gingen wir zur Insel Riddarholmen, von wo man einen guten Blick auf das Stadthaus hat, in dem die Nobelpreise mit Ausnahme des Friedensnobelpreises überreicht werden.
Zurück nach Gamla Stan nahmen wir die Djurgårdsfähre zur Insel Skeppsholmen, auf der wir das Architektur- und Designzentrum besuchten. Die Exponate im unübersichtlichen Gebäudekomplex ließen für uns kein System erkennen, weshalb wir es unbefriedigt wieder verließen. Wir gingen über die Brücke auf das Festland und vorbei an Nobelhotels zur Nybroplan, wo wir die Straßenbahn zur Insel Djurgarden nahmen.
Elena hatte keine Lust auf das Vasamuseum, so gingen wir in das nordische Museum, das in einem bombastischen historisierenden Gebäude von der vorletzten Jahrhundertwende untergebracht ist. Auch dieses Museum ist unübersichtlich, um einen zentralen Saal in voller Gebäudehöhe sind in drei oder vier Stockwerken Umgänge mit Nischen und eingeschobenen Halbstöcken an den Schmalseiten mit mehreren Verbindungstreppen. Das Museum behandelt zahlreiche Themen von Schmuck im Laufe der Zeit über Lebensumstände in den 1960er Jahren bis zum Polarlicht und konnte uns ebenfalls nicht wirklich überzeugen.
Also suchten wir ein Lokal zum Mittagessen und fuhren mit der Straßenbahn zurück ins Zentrum. Dort landeten wir am Platz Hötorget in den Kungshallen mit den unterschiedlichsten Restaurants bei einem Griechen, wo wir einen Griechischen Salat aßen.
Wir wollten anschließend eine Bootstour „Under the Bridges of Stockholm“ machen, versäumten aber das Schiff am Abfahrtspunkt Strömkajen knapp. Daher nahmen wir mit dem Oslo Pass die „Royal Canal Tour“ um die Insel Djurgården, die eine halbe Stunde später gleich nebenan startete. Zuerst ging es um die Inseln Skeppsholmen und Kastellholmen zum Nybroplan, wo das Schiff weitere Passagiere aufnahm. Danach ging es durch einen Kanal, der die Insel Djurgården vom Festland trennt. Diese war bis ins 18. Jahrhundert Teil des königlichen Jagdreviers, heute ist sie ein wichtiges Naherholungsgebiet Stockholms. Zurück ging es durch den Meeresarm zwischen der Insel und den südlichen Stadtteilen. Im östlichen Teil Djurgårdens sind einige Villen und Schlösser verteilt, im westlichen Teil sind zahlreiche Museen, der Skansenpark mit traditionellen Gebäuden aus ganz Schweden und der Vergnügungspark Grönlund konzentriert.
Danach sind wir zu Fuß die Drottninggatan von Süd nach Nord entlang gegangen und weiter zum Vasapark, in dessen Umgebung es zwei neuere private Museen für moderne Kunst gibt. Das Sven Harrys konstmuseum ist am Rande des Parks in einem goldfarbenen Gebäude untergebracht. Wir fuhren mit dem Lift in den sechsten Stock, wo auf einer Terrasse um das Penthouse des Gründers einige Plastiken verteilt sind. Dann ging es ein Treppenhaus voll mit Bildern und einem Ausstellungsraum im vierten Stock wieder hinunter. Die ausgestellten Bilder zeigten vor allem Gewalt und Geschmacklosigkeiten, was uns eigentlich nur anwiderte.
Nicht weit von diesem Museum gibt es ein weiteres, Bonniers kunsthall, das von einem Verleger gegründet worden ist. Leider war am Eingang ein Zettel angebracht, dass die Kunsthalle über den Sommer bis Anfang September geschlossen ist. Das wäre dann der vierte und letzte Museumsflop des Tages gewesen, hoffentlich der letzte des Aufenthalts.
Wir erfrischten uns an einem Imbissstand im Vasapark, bis die ersten Tropfen aus den schon länger aufgezogenen dunklen Wolken fielen. Wir beeilten uns, zum Odenplan zu kommen, nahmen von dort eine Station die Metro und liefen die letzten Meter zum Hotel. Danach öffneten sich die Schleusen für ein ordentliches, länger andauerndes Gewitter, das uns im Hotel hielt. Daher beschlossen wir, im Hotel gegenüber, das dem selben Betreiber wie unseres gehört, das Abendessen einzunehmen. Ich nahm einen Elchburger – zwei Knödel aus faschiertem Elchfleisch auf dünn geschnittenen Bratkartoffeln – und Elena einen Toast mit einer großen Menge Garnelen.

Gamla stan – Platz Stortorget

Riddarholmskirche

270°-Grad-Panorama von Insel Skeppsholmen

Königspalast

Architektur- und Designzentrum – Saal mit zusammengewürfelten Architekturmodellen

Nordisches Museum – Hauptsaal