Am 15. Tag machten wir Kurzbesuche im Freizeitpark Skansen und im Nobelmuseum, danach nahmen an einer Archipel-Rundfahrt Richtung Schären teil.
Nach dem Frühstück fuhren wir mit Metro und Straßenbahn zum Freiluftmuseum Skansen auf der Insel Djurgården. Elena wollte Tiere sehen und möglichst streicheln, was dort mit einem Streichelzoo und einem Tiergarten mit nordeuropäischen Tieren und seltenen schwedischen Haustierrassen möglich sein sollte. Tatsächlich konnte sie eine Ziege streicheln und etliche andere Tiere aus der Nähe beobachten.
Da wir aber auch um 12 Uhr einen Bootsausflug nach Vaxholm im Stockholmer Schärengarten geplant hatten, fiel der Besuch im Skansen-Park eher kurz aus. Am Schalter der Reederei erfuhren wir jedoch, dass diese Fahrt ausfallen musste, weil das Schiff einen Motorschaden hatte. Daher buchten wir eine Archipel-Rundfahrt, die aber erst um 14 Uhr starten würde.
Die Wartezeit überbrückten wir mit einem Besuch des Nobel-Museums nahe des Königsschlosses. Die recht kurze zur Verfügung stehende Zeit reichte für den Besuch leicht aus, da dort auf einer kleinen Fläche in unseren Augen nur wenig Interessantes geboten wurde und wir das Museum bald wieder verließen. Wäre der Eintrittspreis nicht mit dem Stockholm Pass abgedeckt gewesen, wäre ich vermutlich sauer geworden.
Um halb zwei Uhr waren wir wieder beim Kai, und unser Schiff war dort bereits vertäut. Dennoch dauerte es noch bis knapp vor zwei, bis wir eingelassen wurden. Bald darauf fuhren wir in den vor Stockholm gelegenen Archipel aus ca. 25.000 bis 30.000 Inseln. Die größeren Inseln in der Nähe des Festlandes gehen nach außen in die typischen Schären über – Felseninseln, die in der Eiszeit glattgeschliffen wurden und seit dem Abschmelzen des polaren Eispanzers vor ca. 10.000 Jahren einem laufenden Hebungsprozess unterworfen sind. Da sich die Schären wie auch ganz Skandinavien um einige Millimeter pro Jahr heben, ändern sich laufend ihre Form und ihre Zahl.
Die dreistündige Schiffstour führte vom Kai am Strandvägen an Djurgården vorbei entlang der Hauptschifffahrtsroute der Fähren Richtung Finnland und Baltikum. Ein Reiseleiter wusste sehr viel zu erzählen, es erforderte aber viel Konzentration, bei einem häufigen Wechsel zwischen Schwedisch und Englisch nach nur wenigen Sätzen den Einsatz des Englischen nicht zu verpassen.
In Stadtnähe waren die begleitenden Ufer noch zu einem guten Teil mit großen Wohnblöcken bebaut, später überwogen mehr und mehr Villen, Einfamilienhäuser und Sommer- bzw. Wochenendhäuschen mit Bootsanlegestellen. Die unbebauten Uferbereiche waren eher selten. Erst am Wendepunkt der Tour knapp vor Vaxholm fuhren wir an einigen Felsinselchen vorbei, die als Schären bezeichnet werden könnten.
Von den detailverliebten Erzählungen des Reiseleiters blieb bei mir vier Informationen hängen. Die Schweden bevorzugen Wohnungseigentum, und die Quadratmeterpreise in den neuen Wohnblöcken in Meeresnähe betragen umgerechnet zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Aus Kostengründen werden immer mehr ehemalige Sommerhäuser auf den Inseln in Hauptwohnsitze umgewandelt und die Stadtwohnungen aufgegeben. Die kleineren hölzernen Sommerhäuser werden zumeist aus dem Katalog bestellt und in einer großen Kiste geliefert, aus der die Einzelteile zusammengebaut werden. Und auf einer der Inseln, an denen wir vorbeigekommen sind, wohnt der ehemalige Skistar Ingemar Stenmark, der offensichtlich einen Tapetenwechsel von den verschneiten Bergen bevorzugte.
Auf der Rückfahrt verwickelte uns eine ältere Sitznachbarin aus den Vereinigten Staaten in ein langes Gespräch über Gott und die Welt, sodass wir nicht mehr auf die Ausführungen des Reiseleiters achteten.
Nach der Schifffahrt spazierten wir eine Runde durch bisher unbekannte Straßen der Innenstadt mit Unmengen von Geschäften und Einkaufspassagen, die am Sonntag durchwegs geöffnet waren. Danach fuhren wir zum Hotel, um ein wenig durchzuschnaufen und uns für den Abend umzuziehen.
Aus dem Reiseführer hatte ich zwei gut klingende Lokale beim Rathaus auf der Insel Kungsholmen ausfindig gemacht, deren Beschreibung gut klang und die in der Nähe einer Metrostation liegen. Vor Ort stellte sich heraus, dass das eine entgegen der Beschreibung am Sonntag nicht geöffnet war. Das zweite Lokal, das Restaurant Spisa hos Helena mit nobel gedeckten Tischen, machte auf uns einen guten Eindruck. Wir aßen ein Sirloin-Steak mit einem französischen Tomatensalat und Pommes Frites (Elena) und Lammkoteletts mit Rosmarin-Bratkartoffeln, Tsatsiki und eine Art Griechischem Salat auf Ruccola-Basis (ich) um umgerechnet jeweils ca. 24 Euro. Wir gönnten uns auch noch Desserts, einen Mohr im Hemd und ein Sorbet. Die im Reiseführer angeführten reduzierten Preise am Sonntag gab es zwar nicht, aber aufgrund der Qualität war das Preis-Leistungs-Verhältnis für uns in Ordnung.
Im Hotel bekämpfte Elena noch die zugeführten Kalorien im Fitness-Studio im Keller.

Freiluftmuseum Skansen

Freiluftmuseum Skansen – Behausung von Lappen bzw. Samen

Freiluftmuseum Skansen

Freiluftmuseum Skansen – Rentiere

Freiluftmuseum Skansen – Elchgehege

Straßenbahnhaltestelle Skansen

Archipel-Bootsfahrt

Archipel-Bootsfahrt

Archipel-Bootsfahrt

Archipel-Bootsfahrt – „Schärenhauptstadt“ Vaxholm

Königliches Dramatisches Theater

Spisa hos Helena

Spisa hos Helena – Lammkoteletts