Am sechzehnten Tag gingen wir in das Museum Fotografiska und machten einen Ausflug zum Schloss Drottningholm. Nach einem späten Mittagsimbiss trennten sich unsere Wege für die jeweils eigenen Interessen.
Beim Frühstück berieten wir, womit wir noch den letzten halben Tag unserer Stockholm-Pässe ausnützen wollen. Wir entschieden uns für das Fotografiska museet, das in einem ehemaligen Zollgebäude auf der Insel Södermalm etwas östlich der Metrostation Slussen untergebracht ist. Es wurde 2010 von der Fotografin Annie Leibowitz gegründet und will dieses Jahr mit Franchisenehmern noch neue Museen in London und New York eröffnen. Die Öffnungszeiten sind außergewöhnlich – von Donnerstag bis Samstag von 9 Uhr bis 1 Uhr in der Nacht, an den restlichen Wochentagen „nur“ bis 23 Uhr. Der Zugang durch die Großbaustelle war dank der guten Beschilderung unproblematisch.
Offensichtlich gibt es hier keine Dauerausstellung, dafür wurden gleich sechs Ausstellungen geboten. Allen gemein ist die tolle Präsentation der zumeist großformatigen Fotografien, entweder durch Spots oder von hinten. Am besten gefielen uns die Bilder der Modefotografin Cathleen Naundorf – Elena war begeistert, ich bin zwar kein Fan von Fashion-Fotografie, aber die toll arrangierten Kompositionen in faszinierenden Locations haben auch mich in ihren Bann gezogen. Beeindruckend waren auch die Bilder von Marie Hald, 2018 Young Nordic Photographer of the Year, über den Kampf der Menschen in einem weight loss camp in Utah für „A new me“, so der Titel. Faszinierend war für mich auch eine Fotografie der jungen Evelyn Bencicova von einer nackten Frau mit Nacktkatze im Arm.
Anschließend beschlossen wir als Finale einen Bootsauflug zum barocken Schloss Drottningholm, Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie und UNESCO-Weltkulturerbe. Das Schloss mit seinen Parkanlagen liegt am westlichen Stadtrand auf der Insel Lovön im Mälarsee. Wir spazierten am Schloss vorbei in den formalen Barockgarten und stellten fest, dass hier die Schauseite des Gebäudes sein muss. Um die Rückfahrt des Bootes nicht abwarten zu müssen, fuhren wir mit Bus, Straßenbahn und Metro ins Stadtzentrum zurück.
Nach einem kleinen Imbiss in einem der vielen Espresso Houses trennten sich unsere Wege. Elena durchforstete die Kleidergeschäfte und Souvenirläden der Innenstadt, ich wanderte durch die Innenstadt mit den Schwerpunkten Bahnhof, Stadthaus, Slussen mit der Brücke zur Katarinahissen sowie Stadtbibliothek. Katarinahissen ist ein Aufzug, der die 38 m Höhenunterschied zwischen dem Ufer bei Slussen und der Anhöhe auf Södermalm überwindet, wobei das obere Ende über zwei Brücken und ein Gebäudedach mit Södermalm verbunden ist. Er ist wegen einer Generalsanierung und der Großbaustelle Slussen derzeit außer Betrieb.
Am Abend trafen wir uns im Hotel, packten die Koffer und suchten auf der oberen Drottninggatan in der Nähe unseres Hotels ein italienisches Restaurant. Ein Lokal namens Al Forno war im Gegensatz zum Nachbaritaliener sehr gut gefüllt, was vielversprechend war. Elena, hatte Lust auf Nudeln, ich nahm wegen des großen Hungers eine Pizza. Köche und Kellner waren durchwegs Italiener, die ihr Geschäft verstanden.
Am siebzehnten und letzten Tag nahmen wir die Metro zur Station T-Centralen, von der eine unterirdische Passage zum Hauptbahnhof führt. Dort kaufte ich Tickets für den Arlanda-Express, der in 20 Minuten ohne Halt mit bis zu 190 km/h zum Flughafen fährt.
Wir kämpften ein wenig mit dem Automaten-Check-in, der in Stockholm für die Norwegian-Flüge vorgesehen ist. Aber wir schafften es, auf drei Stationen die Anzahl unserer Gepäckstücke anzugeben, das Gepäck aufzugeben und Boardingkarten auszudrucken. Bald danach passierten wir die Sicherheitsschleuse, schlenderten durch den Duty-Free-Bereich und gingen zu unserem Gate.
Unser Flugzeug startete um ca. 10:45 Uhr und landete nach einem Flug bei schönstem Wetter um ca. 12:30 Uhr in München. Nachdem wir unsere Trolleys erhalten hatten, wäre es zeitlich zu knapp für eine Zugverbindung mit einem Schnellzug von München Ost nach Tirol gewesen. Daher setzten wir uns wie üblich zum Italiener im Terminal 2, aßen genüsslich eine Lasangne (ich) und Spaghetti all’Arrabiata, die mit einer frischen Chilischote tatsächlich rabiat waren (Elena).
Danach fuhren wir mit der S1 nach München Ost, wechselten dort in einen Meridian-Regionalzug und in Kufstein in den Tiroler S1.

Neugieriger bei der Metrostation Slussen

Ehemalige Fähre Bj. 1953 vor Museum Fotografiska

Fotografiska – Cathleen Naundorf

Fotografiska – Cathleen Naundorf

Fotografiska – Evelyn Bencicova

Villen am Weg nach Drottningholm

Schloss Drottningholm

Schlosspark Drottningholm

Schlosspark Drottningholm

Schloss Drottningholm

Gamla stan vom Stadthaus

Gamla stan und Slussen-Baustelle von Södermalm

Rundblick von Katharinahissen

Sergels torg – hässlicher kann es kaum mehr werden

Stadtbibliothek

Aufgang zur Stadtbibliothek

Stadtbibliothek

Warten auf den Abflug

Warten auf den Abflug